Mai 2023 – Deutschland Cup der Kanuslalom Kanuten in Lofer

Auf der letzten verbliebenen Freiwasserstrecke, auf der der Deutsche Kanuverband Wettkämpfe abhält, trafen sich über das verlängerte Wochenende nach Christi Himmelfahrt Sportler aus ganz Deutschland, um die ersten beiden Läufe des DC-Cups auszufahren.
War am Anfang der Woche wegen der hohen Pegelstände noch nicht klar unter welchen Bedingungen und ob überhaupt Rennen stattfinden können, wurden die Sportler mit ordentlich Wasser von der Saalach in Lofer empfangen.
Das Organisationsteam des BKV hatte wie immer alles getan, um für das Rennen beste Voraussetzungen zu schaffen.
Hatten die Sportler der SKG Hanau im Training am Donnerstag noch mit dem Wasserstand das eine oder andere Mal zu kämpfen, zeigte sich am Freitag bei ein wenig gefallenem Pegel, dass sie alle auch mit schweren Bedingungen im Rennen umzugehen wissen. Gerade für die jüngeren Sportler oder die, die in der Vergangenheit nicht so oft im bewegten Wasser trainieren konnten, ist eine Strecke wie Lofer mit täglich wechselnden Bedingungen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Ben Stroß, einer der jüngsten, aber dank vieler Trainings im bewegten Wasser gut vorbereitet

Hier zählt klar für viele in erster Linie der olympische Gedanke und die Erfahrung, die sie sammeln durften, wird für sie in der Zukunft von großem Wert sein. Die routinierteren oder durch mannigfaltige Trainingsaufenthalte besser aufgestellten Sportler, haben in diesen Bedingungen klare Vorteile und konnten dies am ersten Tag in den Vorläufen auch unter Beweis stellen.
Robin Stroß zog mit sehr guter Leistung auf Platz 3 von 83 Sportlern im K1 der Junioren ins A-Finale ein. Leider verhinderten Torfehler und die damit verbundenen Strafsekunden im Finallauf die Wiederholung der Platzierung aus dem Vorlauf und er musste sich mit einem gesamt zehnten Platz an diesem Tag zufriedengeben.
Neues Spiel, neues Glück am Samstag auf neu gehängter Strecke, verpasste Robin nur um Haaresbreite den Einzug ins A-Finale. In seinem zweiten Lauf, dem B-Finale, zeigte er, was auf dieser Strecke möglich gewesen wäre und beendete seinen Lauf mit Bestzeit, welche ihm im A-Finale den 2. Platz eingebracht hätte. Hätte, hätte, …….. wird der ein oder andere denken und nur die Platzierung zählt. Doch dieses Denken ist zu kurzfristig, hat Robin doch bewiesen, dass er die Zeiten fahren und jetzt die weiteren Schritte gehen kann.

In der Leistungsklasse zeigte Marlon Kaul am Freitag im Vorlauf, dass ihm diese Bedingungen liegen und ging auf Platz 16 mit Luft nach oben in den zweiten Lauf. Auf der ersten Hälfte der Strecke schnell unterwegs, ereilte ihn im mittleren Teil des zweiten Laufs das Schicksal in Form eines gebrochenen Paddels. Mit nur einer Paddelhälfte in den Händen beendete er seinen Lauf – chancenlos, die erhofften Punkte in der Cupwertung mit nach Hause zu nehmen.

Marlon Kaul, trotz gebrochenem Paddel bis ins Ziel, ohne sich die Laune verderben zu lassen.

Auch am Samstag erwischte Marlon nicht seinen besten Tag. Hatte er doch nach dem Malheur am Freitag auf ähnlich gute Läufe wie am Vortag gehofft, hatte er mit mehreren Torfehlern an diesem Tag keine Chance im vorderen Teil des Feldes in das Geschehen einzugreifen.

Tragisch endete der Wettkampf für Tobias Kny. Nach aufstrebenden Leistungen im Frühjahr und richtig Bock auf Paddeln, verletzte sich der für Hanau Startende an der Schulter und konnte den Wettkampf nicht fortsetzen.

Tobias Kny, noch guter Dinge, kurz bevor er verletzt aufgeben musste

An dieser Stelle gute Besserung und gedrückte Daumen, dass die weiteren Untersuchungen positiv verlaufen.

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass auch abseits des Wettkampfgeschehens kräftig gepaddelt wurde. Ist der Kanuslalom und das damit verbundenen intensive Training doch eine hervorragende Grundlage, um auch im Wildwasser und herrlicher Umgebung viele Herausforderungen angehen zu können.

Marlon Kaul nach dem Wettkampf im Creeker auf dem Loferbach

Vereinsübergreifend wurden Gruppen gebildet, um die vielfältigen Wildwasserangebote zu nutzen, das Shutteln zu organisieren und mit der gebotenen Sicherheit dieser schönen Seite des Kanusports nachzugehen.
Auch anderen Aktivitäten abseits des Wassers wurde nachgegangen und der nicht benötigte Ausweichtag wurde von vielen noch intensiv genutzt. Die ein oder anderen bekannten Gesichter kamen einem an der Bergstation entgegen oder]an der Eisdiele in der Schlange. Auch freut man sich immer wieder, ehemalige Leistungssportler in Lofer zu treffen, die dort (fast) nur Urlaub machen. Bis nächstes Jahr.